Unser Mitarbeiter Rolf Maixner vom Standort Rüsselsheim hat den Bürgerpreis von Bischofsheim erhalten.
Bürgermeister Ingo Kalweit und die Vorsitzende der Gemeindevertretung Sabine Bächle-Scholz haben die Bürgerpreismedaille verliehen. Wir freuen uns sehr darüber und gratulieren ihm herzlich!
Rolf Maixner wurde als langjähriger Kerwevadder der Bischemer Kerb ausgezeichnet (15 Jahre!). Zudem habe er von den achtziger Jahren bis 2002 als ehrenamtlicher Ferienspiel-Betreuer engagiert. Da ihm die Menschen wichtig seien, habe er auch die Hilfstransporte in die polnische Partnerstadt Dzierżoniów begleitet.
Hauptberuflich setzt sich Rolf Maixner als Berufsberater beim Zentrum für Weiterbildung für junge Menschen ein, damit diese in den ersten Arbeitsmarkt integriert werden können.
Für die Verleihung des Bürgerpreises möchte ich mich ganz herzlich bedanken, diese Auszeichnung macht mich sehr stolz, sie bedeutet mir viel, vor allem, weil es keine alltägliche Ehrung ist.
Ich bin mit ehrenamtlicher Arbeit bzw. Vereinsarbeit aufgewachsen, kannte es gar nicht anders. Mein Vater, mein Großvater, in meiner Familie, im Freundeskreis, unserer Nachbarschaft, bei vielen meiner Mitschüler und deren Umfeld, waren viele sportlich, kulturell oder auch sozial engagiert. So war es auch für mich selbstverständlich, irgendetwas Ehrenamtliches zu machen. Heute sind diese Aktivitäten in ihrer Breite leider nicht mehr zu beobachten. Was ich sehr bedaure.
Für die meisten Leute, werde ich natürlich mit meiner Tätigkeit als Kerwevadder in Verbindung gebracht, als jemand der die Tradition unseres Heimatfestes wiederbelebt hat. Dies ist durchaus verständlich, es war ein Amt, dass sehr öffentlich war. Durch Grußworte in vielen Zeitungen, bei der Eröffnung der Kerb und den Aktivitäten rund um die Kerb, war man sehr präsent. Nicht so öffentlich, waren die 15 Jahre ehrenamtliche Kinder- und Jugendarbeit für die Gemeinde Bischofsheim, bei den Ferienspielen, Freizeiten und im Jugendhaus. Diese Zeit hat mich sehr geprägt. Vor allem hatte es Auswirkungen auf meinen heutigen Beruf. Ich habe damals festgestellt, dass mir die Arbeit mit Kindern und jungen Menschen sehr liegt, eine Erfahrung, die ich vorher nicht kannte. Die Konsequenz daraus ist, dass ich heute selbst als Pädagoge arbeite und als Ausbilder und Bildungsbegleiter für einen Frankfurter Bildungsträger, das Zentrum für Weiterbildung, tätig bin und dabei jungen Menschen helfe einen Schulabschluss zu machen, eine Ausbildungsstelle zu finden, Langzeitarbeitslosen und Flüchtlinge dabei unterstütze in den Arbeitsmarkt integriert zu werden.
Auch sehr bewegend waren für mich die Hilfsgütertransporte nach Polen in den 90er Jahren. Waisenhauskindern, alten und kranken Menschen mit Spenden ein paar Momente des Glücks zu schenken. Diesen Menschen zu helfen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen, dass waren sehr emotionale Momente.
Dieses Jahr feiern wir 30jähriges Städtepartnerschaftsjubiläum mit Dzierzoniow. Eine tolle Sache eigentlich, doch laufen wir Gefahr, dass das Engagement für die Städtepartnerschaften über kurz oder lang einschläft. Auch hier ist zu beobachten, dass es kaum Leute gibt, die den Städtepartnerschaftsgedanken weiterleben. Das betrifft nicht nur uns in Bischofsheim, auch in Polen und England fehlt es an Nachwuchs. Vor 75 Jahren war die Befreiung von Auschwitz, mit Großbritannien waren wir im Kriegszustand, Polen war von uns besetzt. Heute sind wir Freunde. Sollte diese bemerkenswerte und positive Entwicklung im Sande verlaufen? Sie wird es, wenn wir sie nicht pflegen.
Aber noch mal zurück zur Kerb. Ich bin und werde immer wieder angesprochen, Warum sich immer weniger Vereine an Kerb beteiligen. Meine Antwort ist fast immer gleich. Es gibt kein Verbot oder ein Gesetz, dass es verbietet sich zu engagieren. Jeder kann sich einbringen. Die Situation die wir heute in der Vereinswelt vorfinden, haben wir selbst zu verantworten. Das bezieht sich auch auf viele andere Bereiche hier im Ort und anderswo.
Wer in unserer Zeit Jugendarbeit betreibt, weiß wie schwierig es ist, junge Leute für eine Sache zu begeistern und sie längerfristig zu binden. Ein Problem, dass es nicht nur im kulturellen, sondern auch im Sport und in anderen ehrenamtlichen Bereichen gibt. Mir war es immer wichtig, junge Leute einzubinden und zu fördern.
In diesem Sinne, gebt dem Nachwuchs eine Chance. Danke!
Rolf Maixner
Der Bürgerpreis wird seit 1987 für kulturelles Engagement an Einzelpersonen und Personengruppen verliehen. Gewürdigt wird besonderes Engagement für die Gemeinde, das mit großem persönlichen Ehrgeiz verbunden ist.
Das Team Rüsselsheim ist sehr stolz darauf, dass er diese Auszeichnung bekommen hat.
Quellen: Mainspitze, Rüsselsheimer Echo
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